Das Klöppeln


Bild1Bilder aus Johanngeorgenstadt

Neben Schnitzen und Drechseln ist das Spitzenklöppeln eines der traditionsreichsten Handwerke im Erzgebirge, vervollkommnet bis zur zur Kunst. Auch hier spielt das Zurückgehen des Bergbaus als traditionellen Erwerbszweiges eine mitentscheidende Rolle.




Ende des 16. JH. wurde Annaberg Ausgangspunkt der Verbreitung des Klöppeln, das ursprünglich aus Italien kam.



Das Klöppeln wurde zunächst durch sogenannte Verleger betrieben. Diese gaben den Frauen die Klöppelbriefe (Vorlagen für das zu fertigende Stück) und das Garn und nahmen das fertige Produkt zurück.


Durch Spitzenhandlungen wurden die Produkte dann in ganz Europa vertrieben. Der name der Verlegerin Barbara Uttmann aus Annaberg ist dabei untrennbar mit der Verbreitung des Koppeln im Erzgebirge verbunden.

In den beiden nächsten Jahrhunderten wurde das Klöppeln im Erzgebirge ein bedeutender Wirtschaftszweig. Annaberg, Schwarzenberg, Schneeberg, Scheibenberg waren in diesen Jahrhunderten Dreh- und Angelpunkte der Produktion und des Handels mit Klöppelwaren.

Erst Anfang dieses Jh. wurde die einzige deutsche Spitze, die "Schneeberger Spitze" entwickelt, die durch den Jugendstil mit geprägt wurde.


Wie in vielen anderen Bereichen verdrängte die Maschine in diesem Jahrhundert die Handarbeit auch in Bereich des Spitzenklöppelns.

Trotzdem hat sich dieses Handwerk im Erzgebirge als ein wichtiger Bereich der Volkskunst erhalten.
Um eine beständig hohe Qualität zu gewährleisten, entstanden in den wichtigen Klöppelzentren des Erzgebirges etwa um 1800 extra Klöppelschulen, so auch in Johanngeorgenstadt.

Ein Höhepunkt dabei war 1878 die Gründung der Königlich-Sächsischen Spitzenklöppel-Musterschule in Schneeberg, welche Klöppellehrerinnen, Musterzeichner und Spitzenentwerfer ausgebildete.

Trotzdem waren es immer die Entwürfe aus dem Ausland die umgesetzt wurden.

Heute klöppelt man nicht mehr mehr die Motive des Auslandes, sondern hat einen eigenen Stil gefunden. Deckchen und Kanten bis hin zu figürliche Darstellung prägen heute das Bild.







Und trotz des mühsamen Entstehens dieser kunstvollen Werke ist das Interesse an der Weiterführung dieser Tradition ungebrochen.

     

     

    Und was braucht man zum klöppeln ? Ziemlich wenig was das Material betrifft.

      • Einen Klöppelsack (mit Heu, Sägespänen gefüllt und festgestopft) mit doppeltem Bezug,

      • Einen Ständer zur Auflage, da früher im Sommer oft vorm Haus, im Wintern beim Hutzen beim Nachbar gearbeitet wurde

      • eine Häkelnadel

      • Hülsenklöppel

      • Stecknadeln

      • Umstecknadeln

      • Schere

      • Klöppelpappe

      • Klöppelgarn

      • Klöppelbrief

      Dafür aber umso mehr Geschick und Geduld